Islandpferde
der Roetgener Linie
Seit
1961 züchten wir Islandpferde. Gute Pferde auf dem Markt zu finden war äußerst
schwierig und wenn, dann unbezahlbar. Da unsere 1. Stute, es war Strassa
frá Leifstödum, eine Fuchsstute mit fliegendem Rennpass und ihre Tochter
Ricky eine Naturtölterin war, so war der Anfang gemacht. Wir züchteten
mit Ricky von Roetgen, denn sie war größer als Strassa und sie war
lockerer im Tölt. Es gab damals wenige Hengste die unseren Vorstellungen
von einem guten Reitpferd entsprachen.
Mit
Vördur 615 frá Kýrholti änderte sich die Lage vollkommen. Wir liehen
uns die Stute Schimmelstute Hatja, welche wir vorher vermittelt hatten.
Sie kam über die Linie von Skuggi 201 frá Bjarnanesi. Sie war Viergängerin
mit viel natürlichem Tölt. Einem sehr guten Trab und viel Kraft und
Laufwillen. Diese Stute brachten wir zu Vördur. Es kam Soti von Roetgen,
ein Fuchs, der Schimmel wurde. Ein großrahmiges Pferd mit viel
Temperament und allen isl. Gängen. Hadja wurde 35 Jahre. Im Alter von 30
Jahren war sie noch wie ein junges Pferd, mit viel Temperament und sehr
guten Gängen. Aus der Verbindung Ricky und Sóti kam Vinda, ein
unwahrscheinliches Spitzenpferd. 30 km Tölt in 2 Stunden, bei 32 Grad
Celsius machten ihr überhaupt nichts. Sie hatte bereits die hohe Bewegung
und vor allem die Weite. Wir ritten sie als Viergängerin. Mein isl.
Freund Hermann Fridriksson, der Vater von Einar Hermannsson, ritt sie 1983
hier bei einem Ausritt und rief: „ Du bist ein Verrückter, das ist
keine Viergängerin, sie hat fliegenden Rennpass und dafür bekommst du in
Island eine 8,5, du hast die selben Pferde wie Sveinn Gudmundsson.“
Eine
weitere Stute war Lori. Ich fand sie bei einem Hundezüchter. Ihre Mutter
Gulla, war eine Tochter des Ofeigur frá Blönduósi 493. Loris Großvater
war Leidingur 490 frá Núpi. Lori brachte weiche und weite Gänge in die
Zucht. Sie war seinerzeit das Ideal von hochkarätigen Züchtern. Mit Lori
und Sóti züchteten wir Vinur von Roetgen. Der fortan unser Stammhengst
wurde. W. Feldmann sen. stand einmal bei einer Schau vor ihm und sagte vor
sich hin: „ Von diesem Fundament können die Islandpferde nur träumen.“
Das kam über Hadja. Aus Lori und Vördur kam Litla. Eine Rappstute mit
allen Gängen.
Auf
der deutschen Meisterschaft in Aegidienberg sah ich Hrappur frá Gardsauka
und seinen Sohn Hrappson. Große, herrliche Füchse. Sie gefielen mir sehr
gut. Später liefen sie bei der 200 Jahr Feier der USA quer durch Amerika.
Ein Ritt über 90 Tage von 6000 km. Es waren 189 Pferde aller Rassen am
Start. Am Ziel waren es nur noch ca. 80 Pferde. Aber alle 15 Isländer
erreichten das Ziel. Hrappson lief als Abschluss mit seinem Reiter Klaus
Becker einen 100 Meiler. Er erhielt von den Araberzüchtern Amerikas einen
Pokal für den besten Hengst des Rittes. Wir liehen uns daraufhin Hrappson
für eine Saison. Er deckte hier 25 Stuten. Wir gaben ihm selbst 9 Stuten.
Die Beste aus diesen Paarungen war Hela, die Litla Tochter. Sie erhielt
bei der FEIF 8.56 für das Gebäude und 8.23 für den Viergang. Sie
erhielt nur 8,5 er Noten für den Viergang, für Temperament und Charakter
bekam sie 9.0. Aus Hela stammen Pferde wie: Vordis, die Mutter von Máni,
Vaengur, der Elite Rappschecke aus Álfskjóni, Logi, der Otur Enkel und
Sohn von Hervar von Chur, der bereits 5 jährig deutscher Meister in der
Jugend im Viergang war, das war 1998 mit Jeannette Griesel. Mit Vordis züchten
wir weiter, Logi ist ihr Vollbruder. Aus Hrappson behielten wir nur Hela
von Roetgen. Sie wurde 1984 Zuchtsiegerin in D u. 6. bei der DIM im
Viergang.
Sletta
kaufte ich als Fohlen für einen Freund in Belgien. Der ließ sie bereits
2 jährig von Aegir von Roetgen decken, den er hier gekauft hatte, als
Fohlen und 3 jährig wieder. Es kamen wunderbare Tölter aus dieser
Paarung. Jan Roels bot mir Sletta mit den Fohlen an. Ich kaufte sie zurück.
Ließ sie leer, trainierte sie und im nächsten Jahr ritt Jan Sletta, bei
einem 20 km Ritt, ohne zu wissen, dass es seine Sletta war. Er war so
begeistert von diesem Traumpferd und bot mir einen hohen Preis. Ich wollte
aber nicht, ich hatte besseres mit ihr vor. Als er hörte, dass es seine
Sletta war, da fiel er vom Glauben ab. Sletta ist unter anderem die Mutter
von Álfskjóni. Jolly Schrenk, die ihn bei der FEIF vorstellte, sagte
einmal über ihn: „Álfskjóni gibt es nur einmal unter 1 Million
Pferde.“ Sletta ist mit 30 Jahren immer noch fit und brachte mit 26
Jahren Dekkja von Roetgen, eine Dagur frá Efri Raudalaek Tochter, die
alle Qualitäten ihrer Eltern hat. Sletta hatte alles, was man von einem
isl. Gaedingur erwartet. Durch den zu frühen Zuchteinsatz war sie klein
geblieben, sie ist 131 cm. Ihre Fohlen erreichten die 140 und mehr.
Slettas Großvater ist Lysingur 409 frá Vodmulastödum, mütterlicherseits
ist sie Enkelin von Blakkur frá Núpi. Ricky wurde 30 Jahre, Harpa 35
Jahre, Lori ging später in die Zucht von Karli Zingsheim und wurde 24
Jahre. Alle Pferde gingen 3 jährig zum Hengst und es hat nichts
geschadet, aber 2 jährig ist zu früh.
Vorweg
möchte ich über Slettas bekanntestes Pferd schreiben. Der Rappschecke Álfskjóni
war 6 Wochen unter dem Sattel. Gertrud Nonte, jetzt Hütt. Sie hat viele
unserer Pferde eingeritten, so auch Álfskjóni. Es war Winterszeit. Wir
ließen Álfskjóni auf die Schneeweide. Er lief die Koppel runter und das
in einem irren Aktionstölt, natürlich ohne Reiter. Diese Szene im Film
ist wichtiger für seinen Werdegang, als alle späteren Sattelprüfungen,
denn für seinen Naturtölt kommen die Züchter. Vor allem sind seine
Pferde leicht einzureiten.
In
einer anderen Szene zeige ich im Video, seine Mutter Sletta, im Rennpass
ohne Reiter, im Schnee. Gerade diese natürlichen Szenen zeigen das
Material der Pferde.
Die
Stute ist in der Zucht sehr wichtig. Der isl. Zuchtberater Thorkell
Bjarnason sagte einmal: „Kauf Dir eine Spitzenstute zum Preis von 10
mittleren, mit der Spitzenstute kommst Du weiter!.“ So habe ich meine
heutige Zuchtherde aufgebaut.
1978
sah ich in Island auf Thingvellir die Pferde von Sveinn Gudmundsson. Es
war Sörli mit Nachkommen, er erhielt den Ehrenpreis für den besten
Hengst. Vor allem Náttfari 776 frá Ytra Dalsgerdi hatte es mir angetan.
Sein Rennpass war einfach grandios. Fortan dachte ich über diese Pferde
nach. Dieses Material konnte ich nicht in der deutschen Zucht finden. 1982
beim Landsmót im Nordland sah ich wieder die Saudárkróki Pferde und ich
sah Hrafn 802 frá Holtsmúla, der den Ehrenpreis mit Thattur frá
Kirkjubae erhielt. Aber erst 1986 beim Landsmót in Hela kam die Initialzündung.
Es mussten die Saudárkóki Pferde in die Zucht der Roetgener Linie
reingezüchtet werden. 2 Hrafn 802 Töchter hatte ich schon 1983 über
meinen Freund Hermann Fridriksson bei seinem Freund auf Tumabrekku
gekauft. Es sind Hera und Hetja, die beide Elite wurden und
Elitenachkommen bekamen.
Ich
versuchte von Sveinn Gudmundsson einen jungen Scheckhengst von der
Ehrenpreisstute
Hrafnhetta
und Gustur 923 zu kaufen. Seine Antwort: „ Er ist verkauft.“ Auf
diesem Landsmót sah ich Otur 1050 und Kjarval 1025, die beide Sieger in
der jeweiligen Altersklasse wurden. Das war 1986. Ich dachte, wenn es
nicht direkt geht, dann muss es anders rum gehen. Mit meinem Freund
Hermann und seinem Sohn Fridrik fuhren wir zu Hermanns Onkel Saemundur
Hermannsson, ein bekannter Züchter aus Saudárkóki, der das größte
zusammenhängende Land im Skagafjördur besaß, er hatte seinerzeit 2
Farmen gekauft und darüber lachte man in Island. Aber, es ist meistens
so, wer zuletzt lacht der lacht am Besten. Es war ein guter Kauf. Später
übernahm Ingimar Ingimarsson ein Teil von Ytra Skördugili, der Lehrer für
Beritt und Zucht auf dem Staatsgestüt Holar ist
Mit
Saemundur, das war besonders interessant. Saemundur war früher im
Krankenhaus in Saudárkróki beschäftigt und ein bekannter Mann in
Island. Eine Persönlichkeit, mit der es Spaß machte über Pferde zu
sprechen. Er führte mir seine Zuchtherde vor. Ich hatte ihm nicht gesagt
was ich suchte, denn das tue ich niemals, denn zu oft hat man mir Papiere
angeboten, die aber wenig mit dem dazu passenden Pferd zu tun hatten . Wie ich später rausfand war das bei Saemundur aber nicht nötig. Eine 3 jährige
Stute, im Sörli 653 frá Saudákróki Typ, hatte
es
mir angetan. Sie war stark im Fundament, hatte eine gute Aufrichtung und
einen besonders guten Schritt. Nah an sie ran kam man nicht. Ich fragte
Saemundur nach dem Preis, den war ich bereit zu zahlen. Nun erst fragte
ich nach den Eltern des Pferdes. Es war die Sörli Tochter Harpa frá Ytra
Skördugili, mütterlicherseits stammte sie von Svadastödum mit einem
Schuß Kirkjubae. Nun diese Stute sollte möglichst Hengstmutter werden.
Da mir Otur und Kjarval so gut gefallen hatten, so wollte ich ein
Geschwister dazu. Ich nannte Saemundur meinen Wunsch. Jedoch da hatte er
taube Ohren, denn Hervar 963 frá Saudárkróki gehörte dem Zuchtverein
und Saemundur hatte nur zwei Sprünge bei dem Hengst. Wir haben lange über
den Sprung verhandelt. Letztendlich bekam ich den Sprung bei Hervar, der
sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits mit Harpa verwandt war,
dazu hatte er das Blut von Hrafn 802, welches ich besonders schätze. Wir
vereinbarten, dass Harpa nur nach Deutschland kommen sollte, wenn sie
tragend wäre. Saemundur verstand das so, dass im Falle einer Nichtträchtigkeit
ich die Stute nicht kaufen würde. „ Doch, ich würde die Stute jetzt
kaufen und bezahlen, nur, sie solle so lange in Island bleiben, bis sie
nachweißlich tragend sei.“
Harpa
brachte den ersehnten Hengst. Einar von Roetgen wurde 1987 geboren. Ein
Star von Anfang an. Ein Fohlen, wie man es seinerzeit nirgendwo in Island
hätte kaufen können. Für solche Qualität bestand Ausfuhrverbot. Dieser
Junghengst sorgte für Aufregung in Deutschland. Es gab bekannte Züchter,
die wollten ihn schon leihen, da war er gerade erst 14 Tage alt. 2 jährig
deckte Einar die Roetgener Stuten. Die Roetgener Pferde wurden seinerzeit
Flugtölter genannt, wegen ihres schnellen und ausdauerden Tölt.
Mit
Einar beginnt eine neue Zuchtgeschichte, die der Saudárkróki Linie, der
Roetgener Zucht.
Die
allerbesten Stuten aus der alten Linie blieben hier, der Rest wurde
verkauft. Die Geschichte von Einar ist bekannt, ich will aber gerne noch
etwas darüber schreiben, für die Züchter , die neu dazu gekommen sind.
Einar wurde 2 jährig Siegerhengst in Aachen bei der Hengstkörung. 5 jährig
erhielt er in Altenberge, bei der gerittenen FEIF, 8.22-8.44=8.35, 9 für
Charakter und Temperament. Einar ist wie ein Zwilling zu seinem Vater
Hervar. Der Richterspruch. „Hochtalentierter, leichtrittiger und
leistungsbereiter Fünfganghengst, der dem Reiter bei sehr guter
Gangverteilung sensibles Reiten ermöglicht.“ , Er war Sieger der Prüfung
in Altenberge. 6 jährig war er Sieger aller Hengstklassen beim DIZ 1993,
mit folgenden Noten 8.22 – 8.72 = 8.54. Er wurde Jahressieger 93 und
startete für Deutschland auf der WM in Amsterdam. Er hatte die höchste
Gangnote, jedoch beim Gebäude gab es einen isl. Zuchtberater = Kristinn
Hugasson, der Einar einen Hirschhals andichtete und ihm eine Gebäudenote
von 7.48 andichtete. Das kostete Einar den Sieg. Später wurde dieser K.H.
fristlos aus dem Amt entfernt, denn er hatte noch mehr Unsinn von sich
gegeben. Einars Gebäude entspricht dem isl. Zuchtziel. Nur, wenn ein
Computer Mensch vor so einem herrlichen Pferd steht, dann ist er hilflos.
Seine Einstellung war, dass ein isl. Pferd immer zu gewinnen habe. Also
gewann der Isländer, man hat nie wieder etwas von ihm gehört. Über
diesen Sieg hat sich die gesamte Szene amüsiert. Sveinn Gudmundsson
schrieb: „ Wir sind hell begeistert von Einar von Roetgen, die Noten
sind viel zu klein, aber dies haben wir 1990 auf dem Landsmót mit
Kristinn ebenfalls erlebt.“ Damit war Einar automatisch geadelt. Seine
Fohlen sind wie er und alle haben den sehr guten Tölt von ihm geerbt. Er
hat 9 für Tölt, Charakter und Temperament. Alle geprüften Nachkommen
haben mindestens eine 8,5 für Tölt. Nur ein einziges Pferd hat eine 8.0
für Tölt, ein Viergänger.
Aus
Harpa – Sveinn gibt es Raudhetta von Roetgen. Eine Stute von besonderer
Qualität. Mit Dagur hat sie die Falbstute Dama und ihre Vollschwester
Mósa,
eine Graufalbstute. Wenn ich diese Pferde frei laufen lasse, dann schweben
sie nur so daher. Unter dem Sattel ist Raudhetta vom Feinsten. Eine
weitere Tochter ist Bigga, eine Álfur Tochter. All diese Pferde gleichen
Harpa unwahrscheinlich. Wenn ein größerer Ritt ansteht. Schnell mal 30
– 50 km zur Erkundung eines Wanderrittes ins Gelände, dann muss Harpa
her. Harpa ist eine perfekte Fünfgangstute, mi t natürlichem, taktklarem
Tölt. Tragend, mit ihrer ungeborenen Tochter Dóra,lief sie in
Aegidienberg im Oktober 91 ihre FEIF und sie kam in die Elite.
Nach
längerer Babypause, wurde sie 20 jährig, von Lucas Rühlmann, einem 19 jährigen
begeisterten Reiter, im Sport probiert. 3 Runden im Tölt, mit durchhängendem
Zügel, brachten ihr einen 2. Platz in Roderath. Und das nach nur 6 Wochen
Training. Jetzt ist Harpa bei Dreyri. Vielleicht bringt sie einen neuen
Einar?
Lucas
ist immer wieder erstaunt über den Tölt der Roetgener Pferde. Er ist der
Meinung, dass die Roetgener Pferde beim 3. Ausritt mehr Tölt zeigen, als
viele Pferde nach 2 Jahren Training.
1988
kaufte ich bei Sveinn Álfur, den Rappschecken, genannt der Fußballhengst,
weil er einen riesigen, schwarzen Fleck auf der Seite hatte, den er auch,
wie alles andere, vererbte. Auch hier sagte Sveinn wieder, das alles
verkauft sei, aber durch Hermanns Vermittlung ging es dann doch. Hermann
erklärte Sveinn, dass ich einmal einen Video der Roetgener Pferde
geschickt hätte. Ich erhielt den Bruderkuss, wurde umarmt und seit dem
habe ich es leichter bei Sveinn. Später kaufte ich noch die Kjarval
Tochter Sina frá Saudárkróki, eine Tochter aus Suna, der Jupiter 851
und Hervör Tochter, bei Sveinn und den Kjarval Sohn Ás, aus Ösp 5454,
der Mutter des Ehrenpreishengstes Stigandi frá Saudárkóki, der 1998
ebenfalls den Ehrenpreis, genau wie Kjarval 1994 erhielt. 1992 erwarb ich
den Kjarval Sohn Sveinn frá Saudárkróki aus Gnótt 6000, die auch
Mutter von Galsi ist. Er deckte bereits 2 jährig hier. Leider verstarb er
3jährig unter unerklärlichen Gründen. Es war ein riesiger Schreck, denn
3 Wochen später lag Álfur ebenfalls tot auf der Wiese. Es war das Jahr
der Pferdesterbe, über 90 Pferde verendeten in Deutschland u. z. T. in
Holland. Bei Álfur war es Eibe (Taxus), welche Nachbarn auf die Weide
geworfen hatten. Viele Pferde hatten Selen Mangel. Seitdem füttern wir
regelmäßig jeden Tag ½ Salvana pro Tag, das ganze Jahr über, damit ist
der Selen- u. Vitamin E Mangel ausgeglichen.
Interessant
ist in diesem Zusammenhang, dass aus Neuseeland eine Anfrage kam. Ihre
Pferde würden stolpern, hätten Muskelzittern, was die Ursache sein könnte?
Sie hätten starken Leistungsabfall. Ich riet zu einer Kontrolle von Selen
u. Vitamin E. Tatsächlich war es so, Neuseeland hat akuten Selenmangel.
Es wurden diese Präparate gegeben und die Pferde sind wieder in Ordnung.
Andreas
Trappe ließ seine Böden kontrollieren und man stellte fest, dass die Böden
nur noch 40 % von dem benötigten Selen hatten. Er düngt jetzt speziel
und gibt Präparate zum Ausgleich.
Sveinn
frá Saudárkróki hinterließ 5 Stuten, von besonderer Qualität. Álfur
ein paar mehr und vor allem den Rappschecken Álfskjóni, der verkauft
war, als Fohlen. Er war hier zum Training und stand zum Verkauf. Welch ein
Glücksfall im Unglück. Seitdem ist Álfskjóni wieder bei uns in Roetgen. So ist des einen Leid, dem anderen seine Chance, die er sehr
nutzte. Es hat 8 Jahre gedauert bevor wir den Schmerz über den Verlust
von Sveinn und Álfur ein wenig weniger spürten. Es waren so herrliche
Freunde. Feurige Pferde mit sanftestem Charakter. Vergessen können wir
sie nie. Doch die Nachkommen trösten uns über den Verlust.
Neue
Hengste kamen hinzu. Der Graufalbe Dagur frá Efri Raudalaek. Ich hatte
ihn im Alter von 3 Monaten auf Video gesehen, wie er im Stechtrab über
die isl. Buckelwiesen lief. Ich war hellauf begeistert und kaufte ihn. Er
war nicht ganz billig, aber dieser Kauf hat mich nie gereut. Dagur ist ein
Sohn aus Galsi frá Saudárkróki, dem höchstprämierten 4 jährigen
Hengst aller Zeiten. Jahressieger, Sieger vom Landsmót im Fünfgang (Gaedingakaepni).
Mit einer Gangnote von 9.01. Er ist aus der selben Mutter wie Sveinn = Gnótt
6000 frá Saudárkróki, einer Hervar 963 – Hrefna 3792 Tochter. Der
Vater ist der Braunfalbe Ofeigur 882 frá Flugumýri, der
Ehrenpreishengst. Ofeigur vererbt reinerbig Falben. Es gibt keine andere
Farbe von ihm. Dagurs Mutter ist Nótt frá Thverá, eine Sörli 653 frá
Saudárkróki Tochter. Ihre Mutter Nótt frá Leifsstödum kommt über
Svipur 385, der auch in Island Ehrenpreishengst ist. Und er ist aus Nökkvi
260 frá Hólmi. Aus den beiden Nótts kommen die besten Galsi Kinder.
Dagurs Vollschwester hat ebenfalls eine Note von über 8,40 für Gänge in
Island. Aus Nótt frá Leifsstödum gibt es eine hoch prämierte 4
Gangstute aus Kjarval 1025 frá Saudárkróki.
Dagur
enwickelte sich prächtig. Er wurde Sieger bei der Aachener Hengstkörung.
In Altenberge wurde er Sieger seiner Altersklasse unter Reynir
Adalssteinson, dem Sohn von Adalstein Adalsteinsson. Barbara Frische gab
ihm folgende Noten 8,06-8.47=8.32. Von Dieter Becker erhielt er 9,5 für
den Rennpass. Der Reiterrichter Heinz Pinsdorf meinte, dass man ihn einmal
stoppen sollte, denn seine Bewegung wären so weit, dass er Rekordzeit
laufen könnte,im Rennpass. Reynir wollte ihn für den Sport leihen, denn
bei der Gestütsschau, 6 Wochen vorher, da war er der Star bei Andreas
Trappe. Dagur erhielt folgende Noten. 8.67, 8.00, 8.33, 9.00, 8,00, 8,50,
8,50 und Form 8.33=8.42, für das Gebäude = 8.00= Gesamt 8.25.
Richterspruch.
„Fünfganghengst mit taktklarem Tölt und schnellem, weiten Rennpass;
zeigt gute Rennhaltung im Pass. Das war 2002, der Hengst war 7 Jahre.
Dagurs Koppeln waren immer voll mit Stuten und das von Anfang an. Seine
Fohlen haben die gleiche gewaltige Hinterhand wie er und alle seine Gänge.
Sein Sohn Máni ,aus der Hervar von Chur (Otur 1050 frá Saudárkróki
Sohn)Tochter, errang bereits 2 jährig in Münster 8.05 und wurde damit
Siegerhengst. Er ist ebenfalls Graufalbe und hat ein Stockmaß von ca. 145
cm, 3 jährig.
Einige
Züchter fragten mich , ob ich jetzt Westernpferde züchten würde, weil
alle Dagur Kinder so eine gewaltige Hinterhand hätten? Ich denke, die
Hinterhand ist wichtig. Was nützt das Gestrampel vorne, was manchmal
affig aussieht, wenn von hinten nichts kommt. Das ist eine positive
Auszeichnung unserer Pferde, dass sie alle eine aktive, weit untertretende
Hinterhand haben. Der Motor sitzt hinten. Und aus der Hinterhand
entwickeln sich alle anderen Gänge. Haben sie dann noch das nötige
Temperament und einen guten Charakter, dann sind sie die idealen Spaßpferde
für Freizeit- und höchste Sportansprüche. Und dafür sind die Roetgener
Pferde bekannt.
Orri
frá Thúfu ist in aller Munde. Seine 4 Gänge gefallen mir sehr gut.
Jedoch kann ich mich mit seinem gedrungenen Gebäude nicht anfreunden. Da
ich aber seine Gänge haben wollte, so suchte ich solange in Island nach
einem Hengst, bis das ich Andvari 1400 frá Ey sah. Das war mein Hengst,
den wollte ich einsetzen. Er hatte das gewünschte Gebäude, die hohe
Aufrichtung und herrliche 4 Gänge. Mittlerweile wird er als der beste
Vererber von den Orri Kindern angesehen. Mütterlicherseits kommt er über
die Südlandpferde, er hat 3 x Nasi 88 frá Skardi in seiner Vorfahren
Reihe. Sörli 653 frá Saudárkróki kommt ebenfalls in der Mutterreihe
vor. Andvaris Mutter Vater ist Dreyri 834 frá Álfsnesi. Thorkell
Bjarnasson frá Laugavatni, der Zuchtberater, hat ihn oft und erfolgreich
genutzt.
Nun
galt es die richtige Stute zu finden. Auf Hali lieh ich mir bei Jón
Karlsson, dem Besitzer des Ehrenpreishengstes Thokki 1048 frá Gardi,
einem Sohn des Ehrenpreishengstes Hrafn 802 frá Holtsmúla, die Stute Snót
frá Hala. Eine braune Fünfgangstute aus Kveikur 1163, einem Gustur 923
Sohn, der Vollbruder zu der Landsmót Siegerin von 1986 = Krafla frá
Saudárkróki,
der Ehrenpreisstute, ist. Snóts Mutter = Brana frá Hali ist Tochter von
Thokki 1048 frá Gardi. Damit könnte das Experiment gelingen = 5 Gang mal
4 Gang, zumal Andavaris Vorfahren durch die Bank weg 5 Gangpferde sind.
Nun kam der Hammer. Bei Andvari war kein Platz zu bekommen. Jón Karlsson
bot dem Besitzer von Andvari den Tausch eines Sprunges von Andvari gegen
Thokki an. So kam Snót doch noch zu Andvari frá Ey.
In
der Zwischenzeit hatte ich Snót gekauft und so wurde 1997 in Roetgen
Dreyri von Roetgen geboren. Welche Freude, ein wunderschönes, perfektes
Fohlen. Mit 10 Tagen filmte ich Snót im Tölt und daneben ihr Sohn, hoch
aufgerichtet im Aktionstölt und in einer späteren Szene,
im
fliegenden, gestreckten Rennpass. Diesen Video haben bereits viele Züchter
gesehen und haben seitdem reichlich den Hengst benutzt. Angedacht war die
Paarung von mir, aber ohne Gotteshilfe wäre dieser Prachtkerl wohl nicht
entstanden. Seine Farbe, ein ganz dunkles Rot, fast rotwindfarben, diese
Farbe vererbt er auch, wie sein wunderschönes, perfektes Gebäude und vor
allem seine Traumgänge. Sein Temperament ist heiß, jedoch
leichtregulierbar. Der Charakter ganz fein.
Im
März ging Dreyri, knapp 3 jährig, zu Arnaud Bertels in Belgien. Er
stellte ihn auch in Aachen vor. Dreyri war in Topform, die Gänge
geschmeidig und schwebend, hoch, weit. Die Aufrichtung absolute Spitze.
Ein schöneres und besseres Pferd der Islandrasse hatte das Rhein.
Pferdestammbuch wohl noch nicht gesehen, das ließen sie verlauten. Dreyri
fegte durch die 80 m Halle des Aachen Laurensberger Vereins und wurde
Siegerhengst. Seine Geschmeidigkeit war nicht zu überbieten. Der
Richterspruch. „ Großlinierter Hengst mit außergewöhnlichen Gängen!“
20 Züchter standen an für einen Sprung bei Dreyri, so viele wollte ich
nicht vergeben, denn vor allem die eigenen Stuten sollten zu ihm. Es
wurden dann doch 20 Stuten. Die Fohlen könnten nicht besser sein.
Im
gleichen Jahr fiel das erste Fohlen von ihm, ein Hengst. Orri von Roetgen
war ein Ebenbild seines Vaters. Jetzt gab es wirklich allen Grund zum
Jubeln. Denn was nutzt der beste Hengst, er muß sich vor allem vererben.
Dreyri ist ein Vererbungskünstler. Aber, wie es denn so ist, Hans
Kreuzer, der mit Stuten zum Decken hier war sah Orri und er redete
solange, bis das er der neue Besitzer war. Orri war nicht billig und ich
behielt mir Rechte an ihm vor. Bei der Jungpferde FEIF in Münster wurde
Orri mit 8.04 2. hinter dem Dagur Sohn
Máni
von Roetgen, der 8.05 erhielt.
Dreyri
lief seine FEIF unter Jolly Schrenk, bei der er knapp 4 Monate zum
Einreiten war. Richter waren Barbara Frische, die bis jetzt einzige
international geprüfte Richterin in Deutschland und weltweit als die
beste Richterin anerkannt ist, sie war besonders von Dreyri begeistert.
Neben B.F. ist noch Jens Füchtenschnieder der einzige international geprüfte
Richter in D. Interessant ist, dass im Jahre 2003 fast genau so viele
Pferde FIZO, als Pferde nach IPO geprüft wurden. Die IPO ist nur in
Deutschland anerkannt. Aber zu zurück zu 2002. Dieter Becker und Bruno
Podlech waren die weiteren Richter in Altenberge. Von Barbara erhielt
Dreyri folgende Noten: Gebäude 8,0, 8,5, 8,5, 8,0, 8,0, 8,0 und für
Proportionen 9 =8.35, für die Gänge 8,5, 8,0, 8,5, 8,0, 8,0, 8,67, 8,5,
8,5 = 8.38 = Gesamtnote 8.37, Der Durchschnitt der 3 Richter ergab 8,31
– 8,34 = 8,33. Damit wurde Dreyri Jahressieger 2002 in Deutschland, bei
der IPZV.
2003
im Januar ging er wieder zu Jolly. Alles war über Monate vereist. Es
konnte fast nur in der Halle geritten werden. Im März lief Dreyr die neue
Futurity Sportprüfung für 5 – 6 jährige Pferde. Im Tölt erhielt er
7,50 und im Fünfgang 7,20 und darin wurde er Sieger, im Tölt 2.. Ende
Mai war das DIZ in Kreuth. Alle waren schon gespannt, wie ist der Hengst.
Dreyri, war in Top Form, vor allem seine Sonntagsvorführung, mit Kandare,
war von besonderer Klasse. Dreyri. vor Temperament sprühend und jedoch
ganz fein im Charakter, immer bereit dem Reiter zu dienen.
Hochaufgerichtet, mit tiefgesenkter Hinterhand, die weit vor die
Vorderhand trat, mit hoch, weiter Bewegung, ein Pferd der absoluten
Weltspitze. Seine 3 Passläufe in Höchstgeschwindigkeit, fliegend mit
voller Streckung überzeugten auch den Letzten, bis auf die Richter. Sie
gaben dafür 2 x 9 und Anita Kraus gab 8,5. Unverständlich, mehr kann
kein Pferd der Welt, aus der Islandszene, was soll dieser Unsinn? Die
Notenskala geht von 5 – 10.
Barbara
Frische schrieb im Islandpferd von einem hervorragendem Pass und das
bedeutet nach den Regeln die 10. Rosl Rössner schrieb im Islandpferd, das
Dreyri die ideale Vorlage für eine Gemälde geben würde, das bedeutet
ebenfalls die 10. Dieter Becker, Rosl Rößner gaben die 9 für
Proportionen, Anita Kraus die 8,5. Was soll man dazu sagen?. Am besten
vergisst man die IPO und macht nur noch internationale FIZO Prüfungen,
was ich auch ab sofort machen werde. Mit 8.38 – 8.34 = 8,38 wurde Dreyri
DIZ Sieger, was sehr weit unter der gezeigten Leistung lag. Ein Pferd der
absoluten Weltklasse mit Pipifax Noten für ihn. Die Isländer am Turnier
waren der Meinung. Das Dreyri unschlagbar sei, wenn er noch 4 Wochen Zeit
hätte, denn am Gebäude würde man ihm nichts abziehen, eher höhere
Noten geben und in den Gängen wäre er kaum zu schlagen. Man schickte
einen anderen Hengst, der zwar nur 8.36 hatte und dann geschlagen mit der
Gesamtnote 7.95, von der WM zurück kam, der Sieger hatte Noten von über
8,80 für Gänge und kam über 8.60 Gesamt. Er kommt ebenfalls über
Kveikur frá Midsitju, genau wie Dreyri.
Wir
sind in der glücklichen Lage bereits 13 Stuten und 3 Hengste von Dreyri
zu haben, obwohl uns einige Pferde bereits weggekauft wurden. Aber, als Züchter
braucht man immer Geld und bei solchen Geboten kann man dann nicht mehr
nein sagen. Die Deckbücher bei Dreyri sind immer voll, denn ein solches
Pferd hat das auch verdient. Der Richterspruch auf dem DIZ: „
Temperamentvoller Fünfganghengst mit hervorragendem Exterieur und
Ausdruck. Sehr gutem, energischer Rennpass.“ Auch hier wieder das Wort
hervorragend, aber wo bleiben die Noten dazu? Irgendwie passt das nicht zu
einander. Hätte man Dreyri gefragt, was er lieber tät, zur WM fahren
oder Stuten decken, dann hätte er sich so entschieden, wie es gekommen
ist. Er hatte 25 Stuten auf der Koppel und der Deckgeldkasse hat es auch
nicht geschadet.
Auf
Hali, in Island, züchte ich mit der Thokki frá Gardi 1048 Tochter Flöga.
Wir haben folgende Nachfahren aus ihr = Fifa, eine Galsi frá Saudárkóki
Tochter und aus ihr aus Island die Otur 1050 frá Saudárkróki Tochter
Sida, sie wiederum hat ein braunes Stutfohlen aus Dreyri. Flugar, der
Rappschecke, aus Smidur frá Midsitju, dem Otur-Krafla frá Saudárkróki
Sohn. Flugar kam in die Elite in Aegidienberg, für Jungpferde und war
Sieger von über 30 Pferden. In diesem Jahr bekamen wir aus Flöga den
Rappen Snáti, ein Sohn aus Hródur frá Refsstödum 7,94 – 8,69 = 8.39.
Beim Landsmót war er als 4 Gänger auf Platz 4, obwohl er ein Fünfgänger
mit 7,5 für Pass ist, allerdings für den Tölt die Note 9,5 hat. Hródur
bringt neues u. jedoch leicht verwandtes Blut in die Linie, wie Kolfinnur
frá Kjarnholtum, Gaski frá Hofsstödum, Náttfari 776 frá Ytra
Dalsgerdi und Borgfjörd, dem Halbbruder zu dem Ehrenpreishengst Ofeigur
818 frá Hvanneyri.
In
diesem Jahr wurde ein Fuchshengst von Forseti frá Vorsabae 2, Hrafn 802
Sohn, geboren. Forsetis Noten: 8.39 – 8.71 = 8.58, Blup 126. Für den Rücken
hat er 9,5, genau so für Hufe. Für Tölt, Charakter, Temperament und
Form unter dem Reiter eine 9,0. Die Mutter von unserem Fuchs ist eine
Tochter von Flöga, mit Namen Fatima frá Hala und Nachfahrin von Hrafn
802 frá Holtsmúla. Fatima hat besondrs gute Beine und deshalb genau die
Richtige für Forseti. Fifa und Dagur, die Halbgeschwister, haben einen
gemeinsamen Hengst, der bei Caroline Winter und Frank Ziehl im Saarland
ist und hier gibt es die 3 jährige Stute Dagskjóna von Roetgen, die
jetzt bei Dreyri ist. Hervorragende Pferde, in jeder Beziehung und das
zeigt wiederum, dass die Saudárkróki Pferde frei von
Degenerationserscheinungen sind. Fifa wird zur Zeit für den Sport
trainiert und kommt gut vorwärts. Sie ist fliegende Fünfgängerin.
Flugar deckte in diesem Jahr in Bayern 13 Stuten und hier auch einige.
Sein 1. Fohlen kam bereits in die Elite in Hessen und war dort Sieger.
Eine
weitere Flöga Tochter ist Týra frá Hali. Ihr Vater ist Hamur frá
Thóroddsstödum,
er war Sieger beim Landsmót mit den Noten 8.35 – 8.66 = 8.50, Blup 132.
Es ist die Erfolgslinie. Ein Sohn von Thorkell Bjarnasson, dem
Landeszuchtberater, züchtet unter dem Namen. Es sind die Laugavatni
Pferde. Spitzenpferde seit vielen Jahrzehnten, mit 9 er Gliedmaßen.Hamur
hat ein Stockmaß von 142 und ein Röhrbein von 20 cm. Neben den Hengsten
sind vor allem die Stuten Ehrenpreispferde, so wie in der Saudárkróki
Linie. Die Blup für Tölt ist 131, Galopp 129, Hufe 136, Gelenke 133.
Hamur ist ein Enkel von Stigandi frá Saudárkróki, dem Halbbruder zu Ás
frá Saudárkróki, aus Ösp 5454.
Týra
frá Hala geht 2004 zu Aron frá Strandarhöfda. Ein Sohn aus Ódur frá
Brún und Ýrsa frá Skjalg (Farsaell frá Ási I – Skör frá Skjaálg
6848). Aron war der Star beim Landsmót 2002. Seine Noten 4 jährig 8..22
– 8.30 = 8.27, noch ohne Pass. Tölt 9,5, 9,0 langsamer Tölt, 9,00 für
Temperament, Charakter und Form unter dem Reiter. Um einen Decksprung zu
bekommen mussten wir uns 1 Jahr vorher anmelden. Aron soll Pass haben. Wir
sind gespannt auf die Noten beim Landsmót 2004.
Flöga
ist ein Rappscheckstute, mit einer irren Aufrichtung und super Bewegung.
Sie ist Viergängerin. Mit 5 Gängern lässt sie den Pass durch. Sie hat
vor allem noch kein einziges Ekzem gebracht. Wollen wir hoffen, dass es so
bleibt.
Durch
Hrafntinna vom Wiesenhof bekam die Roetgener Linie zum ersten Mal reines
Kolkuósi Blut. Denn sowohl die Mutter Kolka, als auch Hrafn 737 frá Krögolfsstödum
sind Kolkuósi Pferde und haben den Superhengst Hördur 591 zum Vater. Hördur
hatte folgende Noten in Island: 8.30, 8.30 = Gesamt 8.30. Er ist sicher
das bekannteste Pferd aus dieser Linie, die nahezu rein Svadasstödum ist.
Die Kolkuósi Pferde haben eine sehr gute Vorderhand, jedoch bei der
Hinterhand mangelt es des öfteren. Hrafntinna hat diese Fehler nicht.
Beim DIZ 89 war sie 3. und erhielt 8.36 – 8.44 = 8.41. Für Temperament
erhielt 9 und
für
den Charakter eine 8.67.
Aus
Hrafntinna, welche ich 16 jährig kaufte, gibt es Hrafnkatla aus Einar,
sie wurde Siegerin in Aegidienberg mit 8.35 – 8.32 = 8.33 und damit 4.
beste Stute 1999 in Deutschland. Es wurden schon hohe Summen für diese
Stute geboten, aber alles kann man nicht verkaufen. Aus ihr gibt es hier 3
Rappscheckhengste aus Álfskjóni., alle bleiben Hengst. Die Fuchsstute
Anke aus Sveinn, die von gleicher Qualität wie ihre Mutter ist. Aus Anke
gibt es die Álfskjóni Tochter Alda, ein Rappschecke und aus ihr eine
Rotscheckstute, die jeder haben will. Vorher hatte Hrafntinna schon einige
Fohlen, die aber alle nicht die Qualität der hiesigen Pferde erreichten.
Auf Aegidienberg steht der Vollbruder zu Hrafnkatla, als Hengst. Walter
Feldmann ist sehr mit ihm zufrieden. Er ist von gleicher Qualität wie
Hrafnkatla. Seinen Werdegang will ich gerne verfolgen. Ein großer sehr
schöner Rappe, mit sehr gutem Rennpass und Tölt. Zu erwähnen ist,
Hrafnkatla lief die FEIF tragend im Herbst.
Hera
ist mit einigen Stuten hier vertreten. Duna aus Sveinn, mit
Rappscheckstutfohlen von Álfskjóni, Fönn, die Schimmelstute aus Álfur,
mit Stutfohlen aus Dreyri, Sveinnja eine Enkelin aus ihr. Alles Pferde von
besonderer Qualität, dazu einen braunen 2 jährigen Hengst aus Álfskjóni
zur Aufzucht. Von Otra, einer Einherji-Álfur Tochter, steht ein 4 jähriger
Hengst, ein Ebenbild seines Vaters Einar noch hier. Sein Name ist Eldir,
wir wollen ihn jetzt anreiten und denken, dass er von besonderer Qualität
ist. Aus Sina, der Kjarval – Suna frá Saudárkróki Tochter. Suna hat
einige Elitepferde in Island und stammt aus Hervör 4647 – Jupiter 851,
dem Sörli 653 Sohn. Hervör ist auch die Mutter von Hervar 963 frá
Saudárkróki.
Aus Sina gibt es einen vielversprechenden 3 jährigen Fuchs mit Blesse,
sein Vater ist Einar. Aus diesem Jahr gibt es einen wunderschönen Isabell
aus Fjölnir. Wir wollen ihn aufziehen und als Hengst aufstellen. Außerdem
hat Sina einen Isabellwallach von dem Einar Sohn = Kjarni von Roetgen. Der
Wallach dürfte hoch interessant für den Sport sein, er gehört Sabine
Buller, er ist ihr ganzer Stolz. Sie reitet ihn allerdings nur in der
Freizeit. Jedoch Miriam Reissen, die Fifa für den Sport reitet, reitet
auch Lýsingur, so heißt der Wallach, im Sport.
Raudhetta
6161 frá Kirkjubae, die Goldstute, wurde 15 jährig geprüft, sie wurde
mit 8.40-9.23=8.81 Jahresbeste und Sieger auf dem Landsmót. Mit Trostan
frá Kjartansstödum 8.30 – 8.43 = 8.36 hat sie einen Fuchshengst, sein
Name ist Kyndill. Trostan ist von Hervar 963 und der bekannten Stute Terna
5777 frá Kirkjubae. Sie ist Vormutter von Odur frá Brún und Mutter von
Töfri frá Kjartansstödum. Kyndill ist Vater von Rökkvi von Roetgen,
einem 3 jährigen Hengst aus Gáta frá Tunsbergi, einer sehr
temperamentvollen Fünfgangstute aus
Gustur
frá Grund – Náttfari 776 frá Ytra Dalsgerdi. Ihn wollen wir 2004
zeigen. Er ist Rappe. Was wir nun behalten werden, das wird sich zeigen.
Wir möchten gerne alle behalten, jedoch dafür reichen unsere Weiden
nicht aus. Gáta ging gedeckt von Einar nach Holland.
Da
wir auch in Zukunft gedeckte Stuten aus Island einführen werden, so sind
wir gezwungen auch bestes Material zu verkaufen, denn das würde den
Rahmen unserer Möglichkeiten sprengen oder wir müssten aufhören mit dem
Import aus Island und dann machte meine isl. Zucht keinen Sinn mehr.
Mit
Fjölnir von Chur, den ich als Fohlen von Hans Pfaffen aus Chur kaufte,
kam ein besonderer Gaedingur nach Roetgen. Fjölnir war mit seiner berühmten
Mutter Fönn 6072, welche 2. beim Landsmót 86, hinter der Fluga Großmutter
Krafla frá Saudárkróki, war. Fönn wurde von Einar gedeckt. Beim
Ultraschall stellten wir fest, dass sie Zwillinge trug und zwar schon im
3. Monat. Was nun? Fönn hatte in Island durch den Turnierstress nie
aufgenommen. Mit 7.99 – 8.47 = 8.23 war sie nahezu jedem Isländer
bekannt. Der Preis war dementsprechend hoch. Der Besitzer, als auch seine
Tierärztin sagten, abtreiben. Ich machte es wie die Natur in mageren
Jahren, hungern lassen. Fönn kam in den Stall mit Auslauf. Ich gab ihr
jeden Tag eine sehr dünne Scheibe Heu, dazu Vitamine, Mineralien und natürlich
reichlich Wasser. Das Fohlen Fjölnir hatte die Möglichkeit im
Nachbarstall durch einen Durchschlupf an sein Futter zu kommen. Ich sah
die hungrigen Augen von Fönn, jeden Tag.Sie tat mir leid Jedoch Fönn und
ich hielten durch. Nach 14 Tagen wurde erneut mit Ultraschall untersucht.
Und,-- der zweite Zwilling war weg. Diese Einar Stute verkaufte der neue
Besitzer für einen absoluten Spitzenpreis und sie wurde mit über 8.33
bewertet.
Fjölnirs
Vater ist Fengur frá Chur, ein Hervar 963 frá Saudárkróki Sohn. Seine
Mutter ist Litla-Fluga 6269 frá Saudárkróki aus Fluga 3103 und Enkelin
von Sörli 653. Fengur war in Amsterdam 93 2. bei der WM in der Klasse der
7 jährigen Hengste. Und kam in die Elite. Sehr interessant ist die Zucht
von Fönn. Der Vater ist ein Sörli 653 Sohn, der wiederum ist Sohn von
Fengur 457 frá Eiriksstödum. Die Mutter von Fönn = Fluga 3354 frá
Eiriksstödum ist Tochter, Enkelin, Urenkelin und Urenkelin von Fengur
457. Nun sollte man glauben, dass das nichts sein könnte, bei so viel
Inzucht. Aber das Gegenteil ist der Fall. Mit 7,90 – 8.37 = 8.13 gehörte
sie zu den sehr guten Pferden. Fengur hatte immer wieder seine Kinder
gedeckt. Dies ist belegt nach den Gestütsunterlagen von Eiriksstödum,
recherchiert von Jónas Kristjansson.
Ein
Sohn von Flugar ist Fannar frá Reykjavik. Diddi Bardason hielt jahrelang
mit ihm den Rekord im Rennpass in Island. Dazu gibt es eine nette
Geschichte. Diddi ritt mit seinem Sohn auf der Rennbahn. Es war Winter und
es lag ein wenig Schnee. An den Rändern lag noch viel. Der Sohn sitzt
vorne beim Vater im Sattel. Es ging im schnellen Pass. Dem Jungen gefiel
das wohl sehr gut und er sagte zu Diddi: „ Papa gib Küsschen!“ und
machte Geräusche mit den Lippen, Pfff, Pfff und immer wieder Pfff. Diddi
bat ihn damit aufzuhören, doch dem Kind machte es Spaß und es
wiederholte es immer wieder, Pfff und immer wieder Pfff, es war das Geräusch
wo Diddi seine Pferde mit anspornte. Das Ende der Bahn war in Sicht. Diddi
nahm seinen Buben in den Arm und sprang mit ihm in den Schneehaufen.
Fannar stand sofort. Passiert war nichts, Gott sei Dank.
Fjölnir
ist ein Goldschatz im Charakter, in den Gängen so wie so. Sein
Temperament ist feurig, jedoch angenehm. Wenn man ihn im schnellen Tölt
noch schneller macht, dann bleibt er im Tölt ohne in den Pass zu
wechseln. Zum Pass muss man ihn auffordern. Und er kann passen. Ich
vergesse nie den Rennpasslauf mit Uli Reber beim DIZ in Karlsruhe, wie er
über die Bahn, die volle 250 m fegte. Er hätte wirklich eine 9,0 dafür
bekommen sollen. Er bekam 8.63. Wenn man bedenkt, dass er zu diesem
Zeitpunkt gerade einmal 3 ½ Monate unter dem Sattel war, dann weiß man
welche Reserven noch in ihm stecken. Er erhielt den 3. Platz von 10 mit
8.15 – 8.26 = 8.22, für Tölt 8.33 und Temperament 8.67 und das im
Alter von knapp 5 Jahren.
Im
Winter und auch im Sommer nach der Decksaison, lebt er in der Hengstherde
mit 20 anderen, zum Teil erwachsenen Hengsten. Worüber sich unsere Gestütsbesucher
immer wundern. Aber die Saudárkróki Pferde haben das so an sich, sie
sind sehr verträglich. Braucht man im Winter, ein Begleitpferd zum
Jungpferdetraining, so ist Fjölnir immer freudig bereit, auch ohne
Training und ohne Eisen, der Begleiter zu sein. Es macht ihm regelrecht
Spaß. Genau so Einar oder Ás.
In
diesem Jahr fielen von Fjölnir 3 herrliche Hengste. Ein Isabell aus Sina,
ein Rapphengst aus der Sletta – Dagur Tochter Dekkja, einer Rappstute,
mit allen Vorteilen ihrer Eltern. Aus Vindskjóna = Vinda – Einherji,ein
Braunschecke. Man weiß wirklich bald nicht mehr, wen will man behalten.
Alle sind sehr gut. Aber zum Schluß sind es dann 30 Hengste. Wir könnten
die ganze Welt mit Klassehengsten versorgen. Sie sind einfach zu schade für
Wallache. Wenn ich sehe was für Hengste zu den Körungen gebracht werden,
dann tut es einem in der Seele leid, überhaupt einen Hengst hier zu
kastrieren. Der am wenigsten Gute bei uns wäre bei solchen Leuten ein
Star. Aus Bigga, der Harpa – Álfur Tochter gibt es eine wunderschöne
und sehr gute Fjölnir Tochter mit Namen Fjölna, was schon auf die Qualitäten
des Hengstes hinweist.
Frank
Ziehl und Caroline Winter haben eine Spitzen Fünfgangstute aus Vindskjóna
– Fjölnir. Mithin eine Vollschwester zu unserem Braunscheckhengst.
Jarl,
der Braunschecke wurde 5 jährig geprüft. Er stammt ab von Alexa, einer
Hera – Einar Tochter, welche nach Neuseeland ging. Leider, muss ich im
nach hinein sagen, denn so eine Hengstmutter hätte niemals verkauft
werden dürfen. Aber auch hier war es das leidige Geld, es war nicht
wenig. Er wurde von Heidi Schwörer, Barbara Frische und Anita Kraus
beurteilt, an der Hand. Anita Kraus gab 7,8, wo die anderen 8-8.1 gaben.
Dem nächsten Pferd gab sie 7,8, wo die anderen 7,4 gaben. Was sollen
solche Urteile. Sie sind von wenig Wert. Das ist keine Hilfe für den Züchter.
Ein gutes Pferd bekommt eine gute Note und ein weniger gutes Pferd eine
entsprechende Note. Das ist der Gedanke der IPO und aller anderen Prüfungen
auch. Warum gibt es sonst die Richtskala von 5 – 10? Wahrscheinlich ist
der Gedanke bei solchen Richtern, das sie niemand weh tun wollen, aber was
bringt das? Züchten heißt Auslese und nicht vermehren.
Zum
Schluss möchte ich nochmals über Einar schreiben. Einar hat die Qualitäten
der Mutter geerbt. Er ist ein Dauerläufer im Tölt. Den er locker über
20 km durchhalten kann und das stilvoll und taktklar. Seine Pferde sind
leicht einzureiten, das höre ich immer wieder von den Berufsreitern,
genauso von den Spaßreitern. Seine Fohlen haben alle einen sehr schönen
Tölt. Er hat alles decken müssen, denn mit ihm wollte man die normalen
Pferde verbessern und trotz allem hat er eine Durchschnittsnote, für alle
seine geprüften Pferde, von 8,5 für den Tölt. Mit ausgesuchten Elite
Pferden wäre das sicher noch besser geworden. Insgesamt kommt er auf eine
Gesamtnote von 8.05, für alle geprüften Nachkommen. Ich denke, es ist
wichtig, das ein Hengst mit allen Stuten verbessern kann und das vor allem
im Charakter, denn der ist bei ihm besonders ausgeprägt fein. Einar ist
ein König unter der isl. Beschälern. Wir schätzen ihn sehr hoch ein und
nicht nur wir.
Wir
hoffen, dass wir Ihnen einen kleinen Überblick über unsere Zuchtarbeit
geben konnten. Jeder soll das züchten, was er reiten will. Wir lieben das
Sportpferd, was gleichzeitig ein optimales Spaßpferd für die Freizeit
ist.
Wenn
die Fohlen geboren werden, dann bin ich in den ersten 14 Tagen ständig
auf der Weide und beobachte die Fohlen. Die Gänge, die sie dann zeigen,
bekommen sie auch später. Alle meine Pferde haben ich als Fohlen gekauft
oder selber gezogen. Die älter waren, das sind die Ausnahme.
Wenn
Sie einmal Lust verspüren, dass Islandpferde – Gestüt – Roetgen zu
besuchen, dann genügt ein Anruf, vorher. Wir nehmen uns die Zeit für
Sie. Sie können aber auch einen Video unseres Gestüts haben. Der
Unkostenbeitrag ist einschl. Versand 10 Euro. Wir können ihn auch mit dem
Deckgeld verrechnen.
Wir
wollen hoffen, das uns Gott noch lange Zeit gibt uns mit der Zucht zu
beschäftigen. Denn trotz aller Arbeit macht es uns sehr viel Spaß.
Roetgen
ist ein Hochtal in der Nordeifel, in der Nähe von Aachen, auf einer Höhe
von ca. 480 Metern. Ringsum, in jede Richtung ist Wald. Das größte
zusammenhängende Waldgebiet Nordrhein Westfalens. Die belg. Grenze ist am
Rande des Ortes. Die Stadtgrenze von Aachen geht bis Roetgen. Der
Stadtkern selber ist 20 km entfernt. Sie finden uns: von Köln aus die A
4, am Aachener Kreuz nehmen Sie die A 44 Richtung Lüttich. Die 2. Abfahrt
vom Aachener Kreuz ist die Eifel Abfahrt Aachen – Monschau. Folgen Sie
der Landstr. Richtung Monschau-Roetgen. Sie kommen auf die B 258, folgen
Sie ihr bis Roetgen. Vom Ortseingangsschild bis zum Ortsausgangsschild
sind es exakt 3 km . Sie sehen auf der linken Seite das Geschäft
Schuhhaus – Sporthaus Plum. Hinter Plum, links rein in die Grünepleistr..
Die 4. Straße links. Es ist die letzte Strasse vor dem Wald.
Schleebachstrasse. Nr. 19, dort finden Sie uns. Es ist mitten im
Siedlungsgebiet. Von der Strasse aus ist der Hof nicht ohne weiteres als
solcher zu erkennen.
Seien
sie uns herzlich willkommen. Für ein Gespräch über Islandpferde haben
wir immer Zeit. Ein kurzer Anruf vorher genügt.
Josef
Dohr
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