50 Jahre Islandpferde Roetgen

 

 

 

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Die ersten Fohlen des Jahres 2018 sind da

//Fohlen 2018, hier //

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Link zur Zuchtplanung 2012-2019 in Island mit zwei Videos! [hier...]

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Sólfaxi (Stockmaß 3jährig = 138cm)  lief am 07. April in Wickrath seine Hengstkörung
Sólfaxi am 7.4.2018 in Wickrath
hier läuft er im Video

 

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Neuer Vererbungsrekord von Aron frá Strandárhöfdi
Aron frá Strandárhöfdi[mehr...]

HIER geht es zu einem sehr lesenswerten Artikel über Sveinn Gudmundsson (Saudárkróki-Linie) von Caroline Mende

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Spitzenhengste, Wallache und Stuten im Alter von 2-5 Jahren stehen zum Verkauf. Söhne von Einar, Dreyri, Alfskjoni!
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Video und Fotos der Hengstherde im Januar 2010
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Winterfotos Februar 2010 - 50cm Schnee [mehr...]

Videos unserer Junghengste 2016 (a.A. zum Verkauf) online! [mehr...]

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Ein paar Rückmeldungen unserer Kunden / Resonanz

 

 

Josef Dohr
Roetgen, den 14.4.2019
52159 Roetgen, Schleebachstr. 19
Tel. 02471 2156
www.islandpferde-roetgen.de

Sletta von Roetgen

Ich sehe sie noch heute vor mir, als sie als Fohlen die Wiesen auf und runter im Tölt lief. Und so lief sie auch noch als altes Pferd. Eine Zuchtstute und Reitpferd von der man nur träumen kann.

Ich hatte sie meinem Freund Jan R., einen belg. Offizier verkauft, der bald pensioniert wurde und mit allen Pferden nach Zolder in Belgien umzog.

Im Gepäck hatte er Sletta und Aegir von Roetgen.

Aus Aegir und Sletta gab es Thóri, den braunwindfarbenen Wallach, der sich später als Super Pferd rausstellte und Sletta hatte Mósa, rapwindfarben.

Jan hatte eine große Familie und einige von den Kindern ritten seine Islandpferde.

Eines Tages rief er mich an, ob ich keine Verwendung für Sletta hätte. Mit diesem kleinen Kinderpony könnte er nichts anfangen.

Ich fuhr sofort hin, denn ich wusste, von welcher Qualität Sletta war. Sie war nicht mehr viel gewachsen und sie war recht dünn. Ich nahm hinter der Hauswand Sletta an die Hand und lief mit ihr los, sie töltete neben mir her im perfekten Tölt. Ich fragte Jan, was sie kosten sollte. Er nannte mir den Preis, welchen er bei mir als Fohlen bezahlt hatte.

Das rappwindfarbene Stutenfohlen Mósa lief ständig über die Wiese im flotten, taktklaren Tölt. Mósa bekam ich geradezu geschenkt. Denn bei diesem Preis kann man nicht mehr über einen Preis reden.

Ein Jahr später rief Jan bei mir an und er wollte bei mir Tölter reiten. Er brachte seinen Freund Georg Bertels, dem Vater von Arnaud Bertels mit.

Sletta hatten wir in der Zwischenzeit mehrmals entwurmt, normal gefüttert und geritten, sie war in bester Kondition, wie sie auch bis ins hohe Alter blieb.

Nun musste ich Pferde die beiden Reiter aussuchen. Aegir hatte eine Vollschwester = Strassa, eine rappwindfarbene gute Stute, das Reitpferd von meiner Tochter Silvia. Ich gab sie Georg. Für Jan suchte ich einen guten Tölter aus, mein Reitpferd war Bleik oder auch Ramona wie sie genannt wurde.

Wir ritten ins Solchbachtal, etwa 15 km von hier durch die Eifelwälder. Nach einem guten Mittagsessen und einem guten Trunk ritten wir heimwärts nach Roetgen.

Ich hatte mir immer wieder die beiden Reiter mit ihren Rössern angeschaut und Jan war besonders gut beritten mit seinem Tölter. Er kam aus dem Strahlen gar nicht mehr raus, auch Georg hatte ein Klasse Pferd. Auf einmal schlug mir Jemand in den Rücken und schrie laut:“ Jupp verkaufe mir dieses Traumpferd, ich zahle Dir jeden Preis dafür.“ Viel gesagt habe ich nicht, doch innerlich lachte ich mich fast krank.

Zu Haus wieder angekommen. Wir saßen oben im Wohnzimmer in der alten Scheune und tranken gemütlich. Doch Jan fing immer wieder von der schwarzen Stute an, die er gerne haben möchte. Ich erklärte ihm, dass die Stute von Eva, meiner jüngsten Tochter, sei, ich hätte sie ihr als 2. Pferd neben Hela geschenkt. Denn dieses kleine 131 cm großes Pferd war ein ideales Kinderpony, 100 % sicher immer folgsam und ein unwahrscheinlicher Tölter, aber auch ein Reitpferd für bekannte Sportreiter, die es immer wieder haben wollten, für eine EM Endausscheidung im Fünfgang zu reiten. Doch ich dachte gar nicht daran, diesen Schatz zu verkaufen.

Jan machte mir viele interessante Angebote und bot für seine Verhältnisse mir einen Wahnsinnspreis. Nach Stunden der Qual sagte ich zu Jan:“ Lieber Jan, weißt Du überhaupt was das für ein Pferd ist, auf das Du so verrückt bist?“ ---- „Nein, wer ist es denn, wer sind die Eltern?“ ----- „Jan, es ist eine Tochter von Dima und Sleipnir frá Kleppjarnsreykjum.“ ------------- Das sagte ihm nichts. --------„Jan, es ist Sletta, Dein kleines Kinderpony.“ --------Jan bekam den Schluckauf, er wechselte die Farbe. Wurde abwechselnd rot und weiß im Gesicht. Das hat er mir nie verziehen, dass ich ihm Sletta nicht wieder verkaufte. Er hat über 30 Jahre nicht mehr mit mir gesprochen. Auf der Equitana sagte er:“ Hallo.“ Und bei der Beerdigung von Arnauds Mutter sagte er auch nicht mehr als 5 Worte zu mir.

Sletta bekam u. a. Álfskjóni, den Weltspitzenschecken. Ich habe Sletta immer gerne geritten, trotz ihrer kleinen Größe. Denn unter dem Sattel vergaß man ihr Stockmaß.

So gab es in Roetgen Ort ein Ehepaar, welches 2 gute Islandpferde hatte. Sie stammten aus der Zucht von W. Feldmann sen., von Aegidienberg. Diese beiden Stuten wurden den ganzen Winter in der Halle in Belgien von einer Trainerin geritten. Nun kamen die Reiter und wollten mit mir ausreiten. Ich nahm mein kleinstes Pferd und wir ritten gemütlich aus. Zumindest ich hatte ein gemütliches Pferd. Sie versuchten ihre Pferde im Sportstil zu reiten. Ich lief immer eine halbe Länge hinterher und schaute mir ihre Mühen an. Auf dem Nachhauseweg, wir waren etwa 12 km geritten. Da sagte ich: „ H. und G. können wir jetzt mal etwas schneller tölten, denn ich muss unbedingt nach Hause.“ Beide schauten mich ganz erstaunt an, denn für ihre Verhältnisse waren wir schon schnell geritten und ihren Pferden ging allmählich die Puste aus. Ich erhöhte das Tempo im Tölt, doch sie blieben gleich zurück. Anschließend lies ich Sletta noch 300 m echten Rennpass laufen, den sie ja auch im Video zeigte, im Schnee, in der Szene, wo ihr Sohn Álfskjóni nach 6 Wochen Beritt die Wiese im Trab runter kam und anschließend in den Aktionstölt über wechselte.

Wir trafen uns später wieder und H. & G. sagten, dass ihre Pferde nicht gut trainiert seien. Sie hatten wohl vergessen, dass sie den ganzen Winter jeden Tag in der Halle geritten wurden? Wogegen Sletta 2 bis 3 x die Woche nur geritten wurde und das auch noch ohne Kraftfutter. Heu und Salvana, dazu einen Leckstein, das reichten Sletta vollkommen. Sletta wurde 35 Jahre. Die letzten Jahr verbrachte sie mit Vinur zusammen im Winterquartier. Eines morgens, im Sommer, lag Sletta in der Morgensonne, ganz friedlich eingeschlafen. Es war ein schrecklicher Tag für uns alle, denn 3 Generationen Dohrs hatten auf ihr reiten gelernt und nun war unsere geliebte Sletta nicht mehr. Birgit, meine Frau hatte sich immer liebevoll um sie und die anderen alten Pferde gekümmert, sie traf es besonders schlimm. Es gibt noch eine Szene im Video, wo sie mit Sletta im Tölt läuft und das Fohlen Álfskjoni immer frei nebenher. Diese alten Roetgener Rösser sind uns in der Zucht erhalten geblieben. Nicht nur über Álfskjóni, sondern auch über eine Rückzucht auf Sletta. Gott sei Dank ist sie wie Sletta, sie ist nur größer, wir werden sie demnächst einreiten.

Was lernt man daraus: ehe man ein Urteil über ein Pferd endgültig fällt, da soll man es richtig einreiten lassen. Ein geschultes Auge erkennt sehr viel von der Qualität des Pferdes, doch ein flüchtiger Betrachter wohl kaum.

Roetgen, den 21.9.2010 Jupp Dohr